am ende

ich sehe nichts mehr. ich höre nur die stimme meines vaters, wie er mich anschreit; mir sagt, dass ich unausstehlich bin. tränen kullern über meine wange, denn mich trifft die erkenntnis immer wieder wie ein schlag: er hat recht. ich bin schlecht, kalt, unausstehlich und so verdammt egoistisch.
ich hasse mich. ich beruhige mich, am essenstisch sollte man nicht so laut schlurchzen. ich versuche mich zu rechtfertigen und entschuldige mich tausend mal. aber es bringt nichts mehr. mein vater schreit mich weiter an. ich stehe auf. ich wollte sowieso nicht essen. ich renne hoch in mein zimmer und alles stürzt auf mich drauf. mein ganzes leben hatte in diesem moment einfach keinen sinn mehr.
ich laufe auf mein bett zu und lasse mich fallen. lasse mich sinken in mein tränenmeer. laut schlurchze ich. dann wimmere ich wieder. immer im wechsel.
die tränen ersticken. ich schaue auf. gucke in den spiegel und fange wieder an zu weinen, obwohl kaum eine träne mehr übrig ist.
hässlich. fett. schlampig. eklig. egoistisch.
die wörter prasseln immer weiter auf mich ein.
kalt. gefühlslos. dick. abstoßend.
ich kann nicht mehr. ich will nicht mehr. ich will weg, weit weg. aber noch geht es nicht. wenn ich hier nicht weg kann, muss ich anders auf der stelle verschwinden. ich weiß wie es geht...